Katholische Kapelle zu Betteldorf
Geschichtliches
„Die im 18. Jh. erbaute katholische Kapelle (s.t.s. Apolloniae V.M.) zu Betteldorf ist um 1895 um eine Achse und den dreiseitigen Chorschluss verlängert.
Einfacher geputzter Bruchsteinbau, im Lichten 5,34m breit und nun 13,35m lang, gewölbt mit flachbogiger Holz-Lehmtonne.
Die beiden alten Fenster und die Westtür haben neue Sandsteinrahmungen erhalten. Über dem Westende ein vierseitiger, geschieferter Dachreiter.
Kleine Holzfiguren der hhl. Egidius und Lukas, einfache Arbeiten d. 18. Jh.“
Quelle:
Die Kunstdenkmäler des Kreises Daun,
Nachdruck der Ausgabe von 1928 Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook Trier, bearbeitet von Ernst Wackenroder, Seite 602.
Zur Kapellengeschichte von Betteldorf
Es wird vermutet, dass um 1500 ein sogenanntes Bethaus errichtet worden ist, welches später von einer strohgedeckten Kapelle ersetzt wurde.
Genauere Daten existieren über eine Kapelle, die 1734 unter dem ehemaligen Pfarrer Gerlach Molitor erbaut und 1895 vergrößert wurde. Hier sei noch einzufügen, dass, solange die Kapellengeschichte zurück zu verfolgen ist, die Heilige Apollonia die Schutzpatronin unseres Dorfes ist. Ihr Patronatsfest wird jeweils am 09. Februar gefeiert.
Bereits nach dem Ende des zweiten Weltkrieges hatte der damalige Pfarrer Calsing die Absicht, die Kapelle in Folge der anwachsenden Bevölkerung zu vergrößern.
Als 1965 der neue Pfarrer Ferdinand Emmel die Pfarrei übernahm, wurde ihm der Wunsch zum Neubau der Kapelle übertragen. So beschloss der Kirchenvorstand Anfang Januar 1967 den Neubau der Kapelle, und eine Bauvoranfrage an die bischöfliche Behörde wurde positiv beantwortet. Kurz nach Weißer Sonntag 1967 begann man mit den Abbrucharbeiten, wobei der alte Chor jedoch erhalten blieb. Die ganzen Abbruch- und Wiederaufbauarbeiten wurden von der Dorfbevölkerung in Eigenarbeit erledigt.
Innen vom Eingang links der neuen Kapelle wurde ein Votivstein angebracht, der in weiter Rückschau auf die erste urkundliche Erwähnung Betteldorfs im Zusammenhang mit der alten Abtei Prüm im Jahre 943 n. Chr. hinweist.
Ebenfalls wurden 2 Glocken mit einem elektrischen Läutwerk angeschafft, eine davon gestiftet von Pfarrer Emmel.
Die festliche Einweihung wurde am Feste Maria Himmelfahrt im Jahre 1968 gefeiert.
W. Herll